Kommunikation des Körpers

Mehr als Mimik und Gestik

Mimik und Gestik werden unter dem Schlagwort Körpersprache untersucht und der Nutzen hierbei ist in den meisten Fällen oberflächlicher, wachstumsorientierter Natur. So wird die Körpersprache benutzt, um seine Arbeitseffektivität als Dienstleister oder Personalleiter zu erhöhen, um seine Kommunikation zu verbessern und um allgemein sein Auftreten zu verfeinern. Dabei wird in der einschlägigen Literatur der Körper häufig ausschließlich gelesen und verstanden. Welche Geste hat welche Bedeutung und bringt mich welchem Ziel näher. Das reicht aber nicht; denn: wie soll ich meine eigene Mimik und Gestik nutzen und die anderer Menschen als Kommunikationssignale deuten, wenn ich nicht die dafür ursächlichen Gefühle und deren Blockaden als Grundlage erfahren darf? Bevor also die Körpersprache kommuniziert, braucht es ein Gefühl, das in Resonanz mit diesem Ausdruck steht, ja das diesen Ausdruck überhaupt erst ermöglicht.

Dein Denken dient – und herrscht nicht

Die überragende Bedeutung der Sprache als wichtigstem Helfer des Verstandes ist die Ursache für dieses einseitige Verständnis. Dabei ist es offensichtlich, dass die nonverbale Kommunikation hunderte Millionen Jahre älter ist als die verbale Kommunikation. Der Körper empfindet, bewertet und entscheidet; doch die moderne Lebensweise hat sich ausschließlich dem Denken unterworfen. So wurden die anderen Fähigkeiten des Körpers an den Rand gedrängt. Dabei sind sie so offensichtlich – und so wichtig: wenn ich meine Hand zu etwas sehr Heißem bewege, ziehe ich sie unwillkürlich (!) zurück. Der Körper folgt der Empfindung und die Großhirnrinde braucht noch nicht einmal einzugreifen, vielmehr: es würde viel zu lange dauern und lebensbedrohliche Auswirkungen haben, ginge die neuronale Verschaltung nicht direkt vom Rückenmark zurück in die Bewegungssteuerung, sondern hoch ins Großhirn.

Trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, das Denken in manchen Situationen ruhen zu lassen, und es erst anschließend in der Auswirkung zu berücksichtigen. Dabei entspricht genau dies dem Wesen des Menschen, der probiert und Fehler macht, daraus lernt und weiter probiert. Es ist nicht notwendig, dem Denken in jeder dieser Situationen eine übergeordnete Rolle aufzubürden. Bei dem Griff an die heiße Herdplatte kann man ausschließlich anschließend reflektieren, was passiert ist und wie man es neu anordnet. Kommunikation im Körper gelingt also dann am besten, wenn wir uns an folgende goldene Regel halten: Das Gehirn ist nicht der Meister, sondern der Diener.

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